Erklärung
Was ist eine Totenmesse?
Die Totenmesse wird auch als Requiem oder als Missa pro defunctis bezeichnet. Der Begriff Requiem ist eine Ableitung des zu Beginn der Totenmesse gesprochenen Psalms „Requiem aeternam dona eis, Domine“, übersetzt: „Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr.“ Dieser besondere Gottesdienst wird in der katholischen Kirche am Tag der Beerdigung eines Verstorbenen begangen. Der Begriff Totenmesse bezeichnet jedoch nicht nur die Liturgie der Messe, sondern steht ebenfalls für Kompositionen des kirchenmusikalischen Bereichs.
Ablauf der Totenmesse
Wie läuft eine Totenmesse ab?
Die Totenmesse folgt einem festgelegten liturgischen Ablauf. Dieser wurde bereits im 16. Jahrhundert festgelegt. Die Messe besteht aus verschiedenen Bestandteilen. Der Introitus ist die Eröffnung der Messe. Es folgt das Graduale, das einem Zwischengesang entspricht. Danach wird der Tractus, ein Sologesang, angeschlossen. Es folgt das Offertorium, ein Gesang zur Gabenbereitung. Während dieses Gesanges werden Brot und Wein zum Altar getragen, zudem wird die Kollekte gesammelt. Zum Ende der Totenmesse erklingt die Communio, ein Gesang zur Kommunion, dem Spenden und Empfangen der Gaben Wein und Brot. Dieser Vorgang repräsentiert Leib und Blut Christi.
Bedeutung der Totenmesse
Wozu dient diese Art des Gottesdienstes?
Das Begehen der Totenmesse ist eine wichtige Form des Abschiednehmens in der katholischen Kirche. Die Messe dient dem Gedenken an den Verstorbenen und ehrt sein Leben. Gleichzeitig soll für das Seelenheil des Verstorbenen gebetet werden. Die Messe ist traditionell ein zentraler Moment der Abschiednahme der Familie nach dem Tod eines Angehörigen. Im Anschluss an die Messe findet in der Regel die Beisetzung des Verstorbenen auf dem Friedhof statt. Zum weiteren Gedenken an die Verstorbenen und als Mahnung der eigenen Endlichkeit werden zum Ende des Kirchenjahres Gedenkgottesdienste für die Menschen abgehalten, die im Laufe des Jahres verstorbenen sind.
Musikalische Form der Totenmesse
Was für Musik gibt es?
Auch in der Musik gibt es die Totenmesse, das sogenannte Requiem. Besonders bekannt ist das Requiem in d-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart, das im Jahre 1791 zur erstmaligen Aufführung kam. Ursprünglich war die musikalische Form des Requiems eine Begleitung für die Gottesdienste. Im Laufe der Zeit wurden jedoch auch Requiems komponiert, die eher für die Aufführung in einem Konzerthaus als für die Nutzung im Rahmen eines Gottesdienstes komponiert wurden. Ein Beispiel für eine solche Art des Requiems ist die Grande Messe des Morts, die „Große Totenmesse“, von Hector Berlioz. Dieses Werk entstand 1837 als Auftragswerk des französischen Staates für die Opfer der Julirevolution von 1830.
Autor: Annika Wenzel – Bildquellen: Headerbild © C. Sollmann / Bestattungen.de, Bild Kirche © Jenny Marvin / Unsplash.com
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