Geschichte
Wie haben sich Hospize entwickelt?
Die Geschichte des Hospizes als expliziter Ort der Sterbebegleitung reicht zurück in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1842 wurde in Lyon erstmals eine Einrichtung gegründet, die sich der Pflege Sterbender verschrieb. Die moderne Hospiz- und Palliativbewegung lässt sich auf die 1960er Jahre datieren. 1967 gründete die englische Ärztin, Krankenschwester und Sozialarbeiterin Cicely Saunders in London das St. Christopher’s Hospice. Erstmals wurde bei der Betreuung Sterbender die Schmerztherapie, eine wichtige Säule des modernen Hospizkonzepts, fokussiert.
Auch Saunders war es, die wenige Jahre nach Eröffnung des St. Christopher’s Hospice den ambulanten Hospizdienst entwickelte, da sie in ihrer Arbeit bemerkte, dass viele Menschen lieber in ihrem eigenen Zuhause die letzte Phase ihres Lebens verbringen möchten. Zur weltweiten Verbreitung des Hospiz-Gedankens trug die in Zürich geborene Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross maßgeblich bei.
Die erste Palliativstation in einem deutschen Krankenhaus wurde 1983 im Universitätsklinikum Köln eröffnet. Das erste stationäre Hospiz Deutschlands entstand 1986 in Aachen. Weitere Hospize folgten, ebenso wie zahlreiche Bürgerinitiativen und ehrenamtliche Vereine, die für die Verbreitung der Sterbebegleitung eine maßgebliche Rolle spielten.
In Deutschland gibt es laut des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands 214 stationäre Erwachsenenhospize und 14 stationäre Hospize für Kinder und Jugendliche, rund 1.500 ambulante Hospizdienste und mehr als 250 Palliativstationen in Krankenhäusern (Stand: 2014).