Die Gewinner des Bestattungen.de-Awards 2012 wurden im November 2012 ermittelt. Auf den folgenden Seiten finden Sie die jeweils zehn Bestplatzierten der fünf Award-Kategorien sowie alle Informatinen zur Jury der zweiten Auflage des Bestattungen.de-Awards.
Bestattungen.de-Award 2012: Die schönsten Friedhöfe:
Platz 1: Friedhof Ohlsdorf, Hamburg
Friedhof Ohlsdorf in Hamburg ist mit einer Fläche von 555 Fußballfeldern der größte Parkfriedhof der Welt. Seit seiner Gründung im Jahre 1877 wurden dort 1,4 Millionen Menschen verschiedenster Herkunft und Religion beigesetzt. Trotz der Größe wirkt die Anlage jedoch idyllisch. Eine Besonderheit sind die Themengrabfelder wie der Rosenhain und der Garten der Schmetterlinge, ein sonniger Bereich mit einer Bepflanzung, die Schmetterlinge anzieht, welche sich als Symbol auch auf den Grabsteinen
finden lassen.
Platz 2: Waldfriedhof, München
Der Münchner Waldfriedhof wurde 1907 als wegweisende Anlage eröffnet. Friedhofsarchitekt Hans Grässel schuf ein neuartiges Friedhofsmodell, das Vorbild für Friedhöfe in ganz Europa wurde: den ersten Waldfriedhof. Erstmals wurden dort Grabstätten, Gebäude und Friedhofswege in einen bereits bestehenden Wald
integriert. Viele Künstler und Personen des öffentlichen Lebens wurden dort beigesetzt,
darunter der Schriftsteller Michael Ende, dessen Grab mit Figuren aus Kinderbüchern
gestaltet wurde. 104 Vogelarten und 17 Säugetierarten bevölkern den Friedhof.
Platz 3: Hauptfriedhof, Mainz
Die Wurzeln des Mainzer Hauptfriedhofs gehen zurück auf die römische Gründungszeit der Stadt. Offiziell wurde die Anlage jedoch erst 1803 während der napoleonischen Besatzungszeit eröffnet. Ein Spaziergang über den Friedhof ist ein Streifzug
durch die bewegte Geschichte der Stadt. Davon berichten die historischen Grabanlagen,
die von Barock über Jugendstil bis hin zu modernen Formen reichen. 2005 wurde der Hauptfriedhof von der European Association of Significant Cemeteries zu einem der bedeutendsten Friedhöfe Europas erklärt.
Die Preisträger der Plätze 1 bis 10 der Kategorie Friedhöfe finden Sie hier.
Bestattungen.de-Award 2012: Die schönsten Grabsteine
Platz 1: Steinbildhauerei Timothy C. Vincent, Wetter
Das Grabmal „Allein“ ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem Verlust eines
Kindes. Kinder sind eine Chiffre für die Zukunft der Menschheit; stirbt ein Kind, stirbt
ein Stück Zukunft. Die dargestellte Familie hat einen festen Umriss und verkörpert
Halt und Schutz. Die Lichtstrahlen, die durch das geschichtete Glas fallen, suggerieren
Heiterkeit – ein Kontrast zur harten Realität, dem Verlust. Die Eltern scheinen
sich auf die Leere zu stützen, die zwischen ihnen bleibt. Vor ihnen liegt die Erinnerung
an eine erloschene Zukunft.
Platz 2: Gerling Natursteinwerkstätten, Höhr-Grenzhausen
Das Grabmal der Gerling Natursteinwerkstätten zeigt zwei Figuren aus zwei verschiedenen Steinarten.
Dieses Grabmal wurde für ein verstorbenes Ehepaar geschaffen. Auf schöne
Weise zitiert Thomas Gerling den Lebensweg der beiden Menschen, der eine kam aus der
Eifel, der andere aus dem Taunus. Verwendet wurde daher regional vorkommendes
Gestein – einmal Eifelsandstein und einmal Mainsandstein. Beide Figuren schmiegen
sich aneinander und sehen sich an. So wird das Band der Ehe auch nach dem
Tod versinnbildlicht.
Platz 3: Nikolaus Seubert, Berlin
Die Arbeit des Steinbildhauermeisters Nikolaus Seubert wurde für eine junge Frau
geschaffen, die durch eine Krankheit unerwartet aus dem Leben gerissen wurde.
Die Doppelstele besteht aus bearbeitetem Sandstein. Beide Stelen werden durch
eine Brücke aus Edelstahl miteinander verbunden. Auf der rechten Seite ist eine
Sonne aus Emaille in den Stein eingelassen. Links sind ein Tor und eine Treppe in
den Stein eingearbeitet. Diese symbolisieren – je nach Betrachtung – den gegangenen
oder den zu gehenden Weg.
Die Preisträger der Plätze 1 bis 10 der Kategorie Grabsteine finden Sie hier.
Bestattungen.de-Award 2012: Die schönsten Gräber
Platz 1: Thomas Schubert, Wernigerode
Für seine Ehefrau hat Herr Schubert mit vielen Helfern einen besonderen Grabstein
gestaltet. Der Stein sollte schön und geheimnisvoll sein, so wie seine Frau. Basaltplatten
symbolisieren die Härte zu sich selbst, eine der Stärken seiner Frau. Die
Anordnung ergibt eine Kerbe, die ihre schwere Krankheit darstellt. Die Dreigliedrigkeit
des Denkmals entspricht der Familienstruktur: Frau Schubert als starke zentrale
Figur. Auf der rechten Tafel ist aus Glaszylindern ihr Sternbild Löwe stilisiert, mit dem
sie sich sehr identifiziert hat.
Platz 2: Bund deutscher Friedhofsgärtner im ZVG e.V., Bonn
Ein ganzes Konzept der Grabpflege und Gestaltung hat der Bund deutscher Friedhofsgärtner
eingereicht. Die Intention des „Memoriam-Gartens“, der bereits auf mehreren
Friedhöfen angelegt wurde, ist es, jedem Verstorbenen ein würdevolles und
liebevoll gepflegtes Grab zu ermöglichen – auch wenn die Angehörigen wegen mangelnder
Zeit oder Krankheit die Grabpflege nicht übernehmen können. Damit will der
Memoriam-Garten eine Alternative zum anonymen Grab schaffen. Die Gestaltung
und Pflege des Gartens übernehmen Friedhofsgärtner zu fairen Konditionen.
Platz 3: Eckart Glockzin, Fulda
Herr Glockzin ist Ende 60. Seine Frau verstarb im Jahr 2011, ihr Grab liegt auf dem
Friedhof Haunetal OT Wehrda. Der Friedhof liegt an einem kleinen Hang mit schönem
Ausblick auf das Tal und das Dorf, in dem das Ehepaar 18 Jahre lang lebte.
Herr Glockzin hat das Grab mit Buchsbaum und japanischer Myrte bepflanzt. Ein
kleiner Rosenstock und Lavendelbüschchen sorgen für farbige Tupfer. Das Grabkreuz
wurde von Herrn Glockzin und seinen Kindern entworfen – es erinnert an ein
Kreuz und einen Lebensbaum. Dazu schützender ein Engel.
Die Preisträger der Plätze 1 bis 10 der Kategorie Gräber finden Sie hier.
Bestattungen.de-Award 2012: Die schönsten Särge
Platz 1: Gastroph & Jünger – weiss…über den Tod hinaus, München
Der Truhensarg von Lene Jünger ist mit geöltem Lärchenfunier gefertigt. Die Form
ist schlicht und reduziert. Klare Linien wurden bei der Gestaltung gewählt. „weiss“ ist es wichtig, mit den Arbeiten eine Leichtigkeit
auszudrücken. Der Tod soll nicht dunkel und belastend wirken, sondern als ein Schritt
in eine neue Zeit angesehen werden. Die letzten Dinge sollen das Leben begleiten,
daher können die Särge zu Lebzeiten bereits als Schrank genutzt werden, um den
Tod als Teil des Lebens begreifbar zu machen.
Platz 2: elephant, Bremen
Der „Kubus Schrein“ aus dem Hause elephant aus Bremen wurde von Designer
Günter Schmitz geschaffen. Das Besondere an diesem Sarg ist das verwendete
Material. Das Modell besteht aus Bambus, einer der ältesten Nutzpflanzen der Welt.
Der nachwachsende Rohstoff bekommt durch seine Verarbeitung eine ganz spezielle
Struktur. Natürlichkeit steht dabei im Vordergrund. Der Farbton ist naturbelassen,
das Material wird lediglich geschliffen und lackiert. So ergibt sich ein milder und
eleganter Glanz.
Platz 3: Formart, Köln
Eine innovative Form und Farbigkeit zeichnen den Sarg von Formart aus. Der Sarg
besteht aus einem speziellen Material. Ahorn-Holzfasern werden mit dem holzeigenen
Bindemittel Legnin zu Platten gepresst, die ökologisch sind und sich zudem
in einer neuen Formensprache verarbeiten lassen. Das Sargmodell wird in sechs
Farben angeboten. Die Griffe sind versenkbar, auch auf Sargnägel wird verzichtet.
Stattdessen verschließen kleine, unsichtbare Schrauben den Sarg. Auf jegliche Metallbeschläge
wurde bewusst verzichtet.
Die Preisträger der Plätze 1 bis 10 der Kategorie Särge finden Sie hier.
Bestattungen.de-Award 2012: Die schönsten Urnen
Platz 1: Abendgold Designurnen, Köln
Die Designurne „Golden Garden“ wurde aus Holz (MDF) gefertigt, das oberflächenveredelt
ist. Die Urne in schlichter kubischer Form besticht durch eine hochwertige
Optik. Die goldene Tönung symbolisiert die Sonne und damit das ewige Licht. Die
Blüten sind ein Anklang an den Frühling und das Leben. Die Kombination, also der
goldene Garten, verkörpert die Hoffnung auf das ewige Leben. Die Urne wirkt trotz
ihres extravaganten Designs beruhigend und natürlich. Der Goldton strahlt Wärme
und Geborgenheit aus.
Platz 2: Gerd Krieger, Schönebürg
„Neue Zeit“ ist der Name der Urne von Gerd Krieger aus Schönebürg. Gerd Krieger fertig Urnen aus edlen Hölzern
und Wurzeln an. Nur natürliche Stoffe finden dabei Verwendung, Leinöl und Duftöle
werden zur Behandlung des Holzes genutzt. Der Aschebehälter, der in die Urne gegeben wird, wird in Stroh und
Rosen gebettet. Das lebendige Holz der Urne soll dem Verstorbenen den letzten Weg in das
Licht bereiten. Versatzstücke alter Uhren zieren die Holzoberfläche. Die Urne steht
damit symbolisch für den Abschied und ebenso für den Neuanfang.
Platz 3: Urnica, Höhr-Grenzhausen
Die Urne aus dem Atelier „Urnica“ in Höhr-Grenzhausen trägt den Namen „Cocoon“.
Sie besteht aus einer Materialzusammenstellung aus weißer Keramik und Peddigrohr.
Die handgefertigte Urne stammt von Antje Willer, die bereits Fliesen für Villeroy
& Boch kreierte. In ihrer Schlichtheit wirkt Cocoon behaglich. Die elegante,
unverzierte Keramikoberfläche erhält durch das geflochtene Peddigrohr eine warme
Optik. Das Geflecht umschließt die Keramik und gibt Halt und Geborgenheit. Es hält
die Urne zusammen.
Die Preisträger der Plätze 1 bis 10 der Kategorie Urnen finden Sie hier.