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Erklärung
Was ist eine Röse?
Bei der Röse handelt es sich um ein Steinhügelgrab, das für die Bestattung von Leichnamen genutzt wird. Die Röse, im Plural Röser genannt, ist eine Grabstätte mit einer langen Geschichte. Diese Art der Grabstätte trat in den nordischen Gebieten bereits in der Bronze- und Eisenzeit in Erscheinung. Diverse Funde historischer Grabstätten belegen dies. Die Röse wird heute als Grabstätte wiederentdeckt und in einigen Gebieten als Beisetzungsmöglichkeit angeboten.
Die folgenden Bilder zeigen Ihnen das Steinhügelgrab auf dem Berliner Friedhof Alt-Mariendorf II sowie die Röse im Friedgarten Mitteldeutschland in Kabelsketal. Beide Friedhöfe wurden im Rahmen des Bestattungen.de-Awards 2015 unter die zehn schönsten Friedhöfe Deutschlands gewählt.
Historisches Vorkommen
Woher stammt diese Grabart?
Das historische Vorkommen der Röse als Grabstätte erstreckt sich auf die nordischen Gebiete. Die schwedischen Inseln Gotland sowie Öland weisen diese Grabstätte an verschiedenen Stellen auf. Neben Schweden ist diese Grabstättenart auch in Dänemark zu finden. Besonders gehäuft ist ihr Auftreten auf der Insel Bornholm. Ähnliche Anlagen wurden auch auf den Britischen Inseln gefunden. Diese stammen ebenfalls aus der Bronze- und Eisenzeit.
Historische Bestattung
Wie wurden Verstorbene in einer Röse bestattet?
Die historische Bestattung in der Röse war ausgewählten Personen vorbehalten. Die Leichname wurden in der Bronzezeit einzeln oder auch zu zweit in der Röse beigesetzt. Der Leichnam des Verstorbenen wurde dazu in eine Holz- oder Steinkiste gelegt. Die Kiste wurde auf dem Erdboden platziert und daraufhin mit einem großen Steinhügel bedeckt. Diese Form der Bestattung fand demnach oberirdisch statt. Gelegentlich wurden Verstorbene im Vorfeld verbrannt und deren Asche beigesetzt. Manche Röser wurden nach der Bestattung zusätzlich mit Erde bedeckt.
Heutige Bestattung in der Röse
Wie ist der Ablauf der Beisetzung?
Die Röse als Grabstätte wurde für heutige Bestattungen wiederentdeckt. Inzwischen bietet sich in Deutschland in einigen Bundesländern die Möglichkeit, einer Beisetzung in einem Steinhügelgrab. Die Bestattung ist jedoch nur in Form einer Urnenbeisetzung möglich. In einem Ring um den Steinhügel können die Urnen beigesetzt werden. Die Ruhezeit beträgt dabei ungefähr 15 Jahre. Der Beisetzungsort kann mit dem Namen des Verstorbenen versehen werden. Der Steinhügel wird in der Regel vom Träger der Anlage gepflegt. Die Angehörigen sind daher von der Grabpflege entbunden. Sie zahlen die Kosten der Pflege beim Erwerb der Grabstelle mit den Friedhofsgebühren.
Autor: Annika Wenzel – Bildquellen: Headerbild © C.Sollmann / Bestattungen.de, Steinhügelgrab Alt-Mariendorf II © Cornelia & Mario Thiede, Röse Friedgarten Mitteldeutschland © Flamarium, Juliane Uhl