Ablauf einer muslimischen Bestattung
Wie läuft eine rituelle Bestattung nach den Regeln des Islam ab?
Der Ablauf einer islamischen Bestattung beginnt bereits vor dem Tod. Sofern dieser nicht unvorhergesehen eintritt, wird mit dem Sterbenden das Glaubensbekenntnis gesprochen. Nach dem Tod wird der Verstorbene gewaschen. Diese Waschungen gehören ebenso zum rituellen Ablauf und werden bei Männern üblicherweise vom Imam und bei Frauen von weiblichen Angehörigen übernommen. Für die Waschung wurden in einigen Gemeinden bereits spezielle Räumlichkeiten auf dem Friedhof eingerichtet.
Nach der Waschung und dem Totengebet wird der Verstorbene in ein weißes Leinentuch gehüllt. Dieses sogenannte Kefen ist derselbe Stoff, der auch von Pilgern während der Wallfahrt getragen wird. Erst nach der Freisprechung des Verstorbenen, bei welcher ihm seine Sünden verziehen werden sollen, wird dieser zum Grab getragen. Wenn die Friedhofssatzung die Beisetzung ohne Sarg gestattet, wird der Verstorbene aus dem Sarg und in Das Erdgrab gehoben. Das schließen das Grabes durch Angehörige ist möglich und laut Imam Salih Güler gerne gesehen. Das Gesicht bzw. die rechte Seite des Toten blickt gen Mekka zur Kaaba. Die Kaaba ist das zentrale Heiligtum des Islam, das „Haus Gottes“. Bevor das Grab mit Erde geschlossen wird, werden Holzbretter wie ein Dach über den Leichnam gelegt.