Die große Auswahl der Särge wird um ein weiteres Material, Zellulose, ergänzt. Neben den traditionellen Särgen werden für die Kremierung auch Särge aus Zellulose angeboten. Diese bieten neben den Möglichkeiten der Individualisierung weitere Vorteile für Angehörige und Bestatter.
Material der Öko-Särge
Die Ansichten bezüglich der sogenannten Öko-Särge gehen auseinander. Zum einen ist der Sarg umweltfreundlicher, da bei dem Prozess der Kremierung im Vergleich zu einem Sarg aus Eichen- oder Spanholz nur noch ein Viertel des Klimagases CO2 entweicht. Zudem ist das verwendete Material zu hundert Prozent aus Zellulose, dem wichtigsten Rohstoff der Papierherstellung, und damit in großen Mengen verfügbar. Für einen traditionellen Sarg werden optisch makellose Holzstämme, also Jahrzehnte alte Bäume, verwendet. Die Herstellung eines Sarges aus Zellulose schont die Ressourcen, denn für die Herstellung wird lediglich Aufforstungsholz genutzt. Auf der anderen Seite dient der Holzsarg bei der Kremierung darüber hinaus als Brennmaterial. Bei einer Kremierung eines Öko-Sarges muss Energie zugefügt werden. Erfahrungsgemäß belaufen sich die Kosten der Energiezufuhr für eine Kremierung auf wenige Euro. Nicht alle Krematorien sind dazu bereit, die Einäscherung in einem Sarg aus Zellulose durchzuführen. Ein Nachteil dabei ist die schnelle Brennbarkeit des Materials. Zellulose fängt sehr schnell Feuer und entzündet sich bereits bei der Öffnung des Ofens und brennt, bevor der Sarg vollständig im Ofen ist. Es besteht die Befürchtung, bei der Kremierung des Öko-Sarges könnte die Anlage zerstört werden.
Vorteil des Öko-Sarges
Ein weiterer Vorteil für den Kunden ist der Preis. Bei einem Sarg aus Zellulose haben die Hinterbliebenen einige hundert Euro weniger zu tragen. Zudem ist er individuell bedruckbar und kann je nach Wunsch der Angehörigen gestaltet werden. Dennoch gilt der Sarg teilweise als pietätlos und wird als Pappkarton beschimpft. Das neue Material sei nicht notwendig, da es für Menschen, die keinen Holzsarg wünschen, genügend Alternativen gibt. Zu nennen sind beispielsweise Särge aus den Materialien Torf oder Polymere. Aber auch für die Bestatter bietet der Sarg Vorteile, denn das Eigengewicht sowie der Platzbedarf liegen weit unter denen eines Holzsarges.
Erdbestattung
Für die Erdbestattung ist der Öko-Sarg nicht geeignet, da er der Erdlast nicht standhalten würde. Für den Prozess der Verwesung ist es entscheidend, dass der Sarg nach dem Schließen und Einebnen der Grabstätte vorerst in seiner Form bleibt. Ein Sarg aus Zellulose kann diese Voraussetzungen nicht erfüllen und würde demnach die Sauerstoffzufuhr zu früh unterbrechen.
Autor: Anja Rohde – Bildquelle: © C. Sollmann / Bestattungen.de