Religion und Kultur: Einfluss auf die Bestattungszeit
Nicht überall werden Bestattungen so gehandhabt wie in Deutschland. Je nach Religion und Kultur kann der Abstand zwischen dem Tod und dem Bestattungstermin stark variieren.
Christliche Bestattungsrituale
Lange Zeit waren im Christentum andere Bestattungsarten neben der Erdbestattung nicht geduldet. Das hat sich mittlerweile geändert, sodass auch Feuerbestattungen anerkannt werden. Bevor es dazu kommt, wird traditionell eine Totenwache durchgeführt. Wie lange diese dauert, wurde in der Vergangenheit sehr unterschiedlich gehandhabt. Sie konnte sich auf mehrere Nächte erstrecken, sodass durchaus ein paar Tage bis zur Beerdigung vergehen konnten.
Islamische Bestattungsrituale
Im Islam soll die Beerdigung noch am Tag des Todes stattfinden. Hinzu kommt, dass der Verstorbene nicht mit dem Sarg, sondern im Leichentuch beigesetzt wird. In Deutschland muss jedoch die Mindestfrist von 48 Stunden eingehalten werden. Beisetzungen im Leichentuch sind nicht in allen Bundesländern möglich.
Jüdische Bestattungspraktiken
Auch in der jüdischen Religion stellt sich die Frage: „Heute gestorben, wann ist die Beerdigung?“ Der Verstorbene sollte im Optimalfall 24 Stunden später beerdigt werden. Länger als drei Tage sollte es nicht dauern. Des Weiteren dürfen am Sabbat und an Festtagen keine Bestattungen durchgeführt werden.
Hinduistische und buddhistische Rituale
Anhänger des buddhistischen Glaubens bewahren ihre Toten üblicherweise für drei Tage auf. Erst dann werden sie bestattet. Im Hinduismus findet die Beisetzung hingegen meist noch am Tag des Todes statt. Überdies werden im Hinduismus und im Buddhismus vorzugsweise Feuerbestattungen praktiziert.