Eine Grabplatte ist ein zentrales Element zur Erinnerung an Verstorbene und kann aus verschiedenen Materialien wie Granit, Marmor oder Sandstein gefertigt werden. Sie bietet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten, darunter individuelle Inschriften, Symbole und Gravuren. Die richtige Auswahl und Pflege der Grabplatte sind entscheidend, um eine würdige und langlebige Gedenkstätte zu schaffen. Dabei sollten auch die Friedhofsvorschriften und die langfristige Wartung berücksichtigt werden.
Grabplatten kaufen
Dank der modernen Technik können Grabplatten nicht nur unterschiedliche Designs, sondern auch aus diversen Materialien bestehen in der Regel werden dabei die folgenden Typen voneinander unterschieden:
- Naturstein-Grabplatte
- Beton- oder Kunststein-Grabplatte
- Metall-Grabplatte
Weit verbreitet sind die Modelle aus Naturstein und das hat auch einen ganz einfachen Grund. Die Gesteinsarten (Kalkstein, Sandstein, Marmor oder Granit) sind nahezu überall verfügbar und liefern gute Ergebnisse.
Diese sind nicht nur beständig und können den diversen Witterungsbedingungen trotzen, sondern bieten darüber hinaus ein edles Aussehen. Je nach Grundgestein kann letzteres aufwändig ausfallen – der Effekt lohnt sich allerdings.
Für geringe Budgets eignen sich Modelle aus Beton. Dieser “Kunststein” ist ebenfalls beständig, in Sachen Ästhetik kann es den Varianten aus Naturstein allerdings nicht das Wasser reichen. Durch eine Lasierung kann die Oberfläche ebenfalls glänzend erscheinen, wobei die natürliche Änderung wie bei Marmor entfällt.
Schließlich gibt es noch Platten aus Metall. Diese eignen sich vor allem für Familiengräber und können sowohl glänzend als auch eine Patina aufweisen. Letzteres entsteht durch den Einsatz von Cortenstahl. Der “Rostlook” ist rein oberflächlich gehalten, denn darunter befindet sich eine dicke Sperrschicht, sodass der eigentliche Stahl nicht angegriffen wird.
Angeboten werden die Modelle vornehmlich von Steinmetzen und Grabmalherstellern. Viele Anbieter bieten ihre Produkte auch online an, wobei die Auswahl durchaus groß ausfällt. Stellenweise bieten auch Bestattungsunternehmen Grabplatten an.
Lieferung & Setzung einer Grabplatte
In den meisten Fällen wird eine Grabplatte direkt zum Friedhof geliefert und dort dann auch gleich gesetzt. Der genaue Zeitpunkt wird dabei mit den Hinterbliebenen genau festgelegt. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass Angehörige die Grabplatte abholen und im Anschluss mit einem fachkundigen Betrieb (beispielsweise einem Steinmetz) selbst setzen – dies kann unter Umständen die günstigere Methode darstellen.
Bei vielen Vor-Ort-Betrieben und Online-Dienstleistern sind die Kosten für die Installation als auch die Lieferung bereits im Endpreis enthalten, sodass es nur selten zu unangenehmen Überraschungen kommt.
Dass das Setzen einer Grabplatte Fachbetrieben vorbehalten bleibt, hat einen einfachen Grund, denn dies ist komplex und erfordert einiges an Fachwissen. Der Ablauf ist dabei wie folgt:
- Vorbereitende Tätigkeiten
- Installation
- Abschließende Arbeiten
Zu Beginn wird das Grab vorbereitet, wobei ein Fundament für die spätere Platte ausgehoben und begradigt wird – dies muss zudem in Abstimmung mit den örtlichen Vorschriften geschehen.
Danach erfolgt die eigentliche Installation, wobei der Installateur stets darauf achten muss, dass die Platte gerade aufgesetzt und ausgerichtet ist. Zum Abschluss wird die Platte versiegelt, um sie so vor Witterungseinflüssen zu schützen. Dabei kann es erforderlich sein, die Platte zu reinigen.
Der Zeitaufwand der Installation kann zwischen mehreren Stunden und bis zu einem Tag liegen – je nach Beschaffenheit des Bodens und dem weiteren Arbeitsaufwand.
Grabplatte - Kosten
Platten für Bestattungen können im Preis stark variieren. Die kleinen Grabplatten für Urnengräber gibt es bereits ab 200 Euro und sind entsprechend preiswert. Darüber hinaus sind dem Preis keine Grenzen gesetzt. Zur Einordnung kann die nachfolgende Auflistung dienen:
- Grabplatten aus Kalkstein für Urnengräber: ab 200 Euro
- Grabplatten aus Granit: ab 500 Euro
- Grabplatten aus Marmor: ab 1.500 Euro
Die genauen Kosten sind dabei stets von der Größe, weiteren Designs und sogar Gravuren abhängig. Am günstigsten sind Varianten aus Betonstein. Auch die Kosten für die Setzungen können stark variieren, wobei diesbezüglich keine genauen Angaben gemacht werden können, denn die Kosten werden in der Regel zu einem Gesamtpaket zusammengefasst.
Eine Besonderheit bilden Modelle aus Schiefer, die wir nachfolgend einmal näher erläutern möchten.
Gedenktafel aus Schiefer
Schiefer ist ein beliebtes Material, denn es ist witterungsbeständig und bietet eine natürliche und schöne Optik. Kleine Gedenktafeln aus Schiefer, wie sie zum Einsatz in Gedenksteinen genutzt werden, kosten im Schnitt zwischen 200 Euro und 500 Euro.
Größere Tafeln können noch einmal teurer sein und mit 800 Euro zu Buche schlagen. Die genauen Kosten variieren von Fall zu Fall, da persönliche Wünsche berücksichtigt werden. Es ist durchaus sinnvoll, sich vorher mehrere Angebote einzuholen.
Grabplatten 100x100 & weitere Größen
Eine Grabplatte in der Größe 100 cm × 100 cm ist für Doppel- beziehungsweise Familiengräber geeignet. Es ist wichtig, im Vorfeld abzuklären, ob eine solche Platte auf dem Friedhof gesetzt werden darf – die Maße können Sie der Friedhofsordnung entnehmen.
Tipp: Bezüglich der Friedhofsordnung gibt es keine einheitlichen Regelungen, sodass stets die Ordnung der jeweiligen Gemeinde konsultiert werden muss.
Grabplatte Einzelgrab
Bei Einzelgräbern reicht eine Grabplatte mit den Maßen von 40 cm × 40 cm (bei Urnengräbern) beziehungsweise 50 cm × 70 cm vollkommen aus. Dadurch sind auch die Kosten deutlich geringer. Ein Einzelgrab ist stets nur für eine Person ausgelegt. Da die Kosten insgesamt geringer ausfallen als bei einem Doppel- oder Familiengrab, kann auf Platten aus Naturstein gesetzt werden.
Als Alternative zur Platte kann auch auf einen Liegestein zurückgegriffen werden.
Grabplatte Doppelgrab
Ein Doppelgrab ist, wie der Name bereits vermuten lässt, für zwei Personen ausgelegt. Anders als vermutet, müssen bei einem solchen Grab nicht beide Plätze direkt belegt werden. Passende Platten besitzen in der Regel eine Größe von 100 cm bis 150 cm in der Breite, wobei die Tiefe bei 70 cm beginnt. Die Stärke des Steins beginnt aufgrund der Dicke bei 14 cm.
Neben Modellen aus Naturstein kann auch auf Kunststein oder sogar Metall gesetzt werden.
Grabplatte oder Grabstein?
Bei einer Bestattung wird für gewöhnlich auf einen Grabstein gesetzt. Dieser wird stets an der Kopfseite gesetzt und bildet mit der Einfassung den Abschluss des Grabes. Grabsteine bestehen in vielen Fällen aus Naturstein, wie Granit. Auch eine Grabplatte kann aus Naturstein bestehen, wird im Vergleich zum Stein allerdings horizontal montiert und bildet mit der Umrandung eine Einheit.
In diesem Zusammenhang wird der Platz für Bepflanzungen stark eingeschränkt. Entsprechend eignen sich Platten vornehmlich für wartungsarme Gräber, die dann nötig werden, wenn Verwandtschaft nicht in unmittelbarer Nähe wohnt.
Als Alternative kann auch auf ein Liegestein zurückgegriffen werden. Hierbei handelt es sich um einen Grabstein, der allerdings ebenfalls horizontal (und nicht vertikal) gestellt wird. Dadurch bleiben Pflanzmöglichkeiten erhalten.
Tipp: Urnenbestattungen werden immer beliebter. Aufgrund der geringen Größe sind Grabplatten in diesem Bereich sehr beliebt.
Grabplatte - Premium oder Preiswert?
Die Wahl zwischen einer Premium- und einer Budget-Grabplatte hängt in erster Linie vom Budget ab. Günstige Grabplatten bestehen in der Regel aus preiswerten Materialien wie Beton oder günstigen Natursteinen (Kalkstein oder Schiefer).
Neben dem zur Verfügung stehenden Betrag spielen emotionale Gründe eine Rolle, wobei ein nahes Familienmitglied in der Regel aufwändiger bestattet wird, als ein entfernter Verwandter. Zwischen der Wahl günstiger oder teurer Grabstein gibt es allerdings auch praktische Unterschiede:
Preiswerter Grabstein
Ein kostengünstiger Grabstein besteht in der Regel aus einem günstigen Material. Diesem Grundgestein wird durch technische Verfahren (polieren, lasieren usw.) eine stimmige Optik vermittelt – auf den ersten Blick ist der Unterschied daher nicht erkennbar.
Günstige Produkte verschleißen allerdings schneller und müssen unter Umständen bereits nach wenigen Jahren ausgetauscht werden. Auch bei der Personalisierung sind Budget-Grabsteine begrenzt, wobei trotzdem ein ansprechendes und würdevolles Design erreicht wird.
Premium-Grabstein
Bei einem Grabstein in Premiumqualität kommt in der Regel hochwertiger Naturstein wie Granit oder Marmor zum Einsatz. Diese Steine sind äußerst langlebig und darüber hinaus auch witterungsbeständig. Weiterhin gibt es ansprechende Designs, wie beispielsweise Gravuren oder spezielle Einprägungen. Im Falle des Marmors bietet die Maserung von Haus aus einen stimmigen Effekt.
Tipp: Können die Hinterbliebenen die Kosten für die Beerdigung nicht aufwenden, so können die Kosten teils oder sogar gesamt vom Sozialamt übernommen werden.
Gute Grabplatten finden
Die Suche nach einem guten Grabstein oder einer guten Grabplatte kann durchaus einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Zu Beginn ist es wichtig, sich einen Überblick über das Budget zu verschaffen. In diesem Zusammenhang sollte auch die örtliche Friedhofsordnung begutachtet werden, denn dort können Maße für eine Grabplatte festgelegt sein.
Ein weiterer Aspekt, der nicht außer Acht gelassen werden darf, ist die Grabpflege und in diesem Zusammenhang auch die Bepflanzungsmöglichkeiten. Die Unterschiede werden nachfolgend dargeleg
Grabplatte Liegeplatte
Bei einer Liegeplatte handelt es sich um eine Grabplatte, die flach auf den Sockel eingelassen wird und nicht vertikal aus dem Boden ragt. Entsprechend handelt es sich um eine unauffällige Variante, um verstorbenen Familienmitgliedern zu gedenken. Die Pflege wird dadurch stark vereinfacht. Liegeplatten gibt es sowohl in günstigen als auch teuren Varianten. Einfache Modelle bestehen dabei aus Schiefer, während Granit und Marmor für teure Varianten gedacht sind.
Grabplatte Urnengrab
Vergleichsweise klein fallen Platten für Urnengräber aus. Dies liegt an der Art der Bestattung, denn anstatt eines Grabes werden Urnen beigesetzt. Diese Modelle sind besonders kostengünstig und einfach zu pflegen. In Sachen Stil und Einrichtung unterscheiden sie sich allerdings nicht von einer herkömmlichen Grabplatte.
Liegestein
Alternativ zum herkömmlichen Grabstein kann auch ein Liegestein (je nach Region auch “liegendes Denkmal” genannt) verwendet werden. Dabei wird der Grabstein nicht vertikal, sondern horizontal verlegt. Bezüglich der Ästhetik gibt es einen wichtigen Unterschied zur Grabplatte – ein Liegestein deckt das Grab nicht flächig ab, sondern kann sowohl mittig als auch am Kopfende platziert sein.
Entsprechend ist die Pflege aufwändiger (im Vergleich zur Grabplatte), da Bepflanzungsmöglichkeiten erhalten bleiben. Um einen lieben Verwandten zu ehren, kann ein Liegestein eine passende Wahl darstellen.
Grabplatte pflegen
Günstige Modelle müssen aus Gründen ihrer Beschaffenheit öfter gepflegt werden als Modelle aus Naturstein. Dabei ist es besonders wichtig, die Abdeckung regelmäßig von Schmutz und Moos zu befreien. In diesem Zusammenhang eignen sich weiche Bürsten oder Schwämme gut, da Kratzer effektiv vermieden werden.
Auch bei der Wahl des Reinigungsmittels muss aufgepasst werden. Steinreiniger und weiche Seifenlösungen sind eine bessere Option als säurehaltige Reinigungsmittel. Nach der eigentlichen Reinigung wird der Grabstein mit klarem Wasser abgespült und getrocknet (so werden Wasserflecken vermieden).
Granit gilt als sehr widerstandsfähig und resistent gegenüber Kratzern, wodurch sich der Naturstein für alle Angehörige eignet, die nicht regelmäßig nach dem Grab sehen können. Dem Granit folgt Marmor. Dieses Naturprodukt ist äußerst schön anzusehen, allerdings empfindlicher gegenüber Kratzern und kann sich mit der Zeit sogar verfärben – die Pflege sollte daher mit Steinreiniger und einem weichen Tuch vollzogen werden.
Fazit zur Grabplatte
Eine Grabplatte stellt eine zeitgemäße Grababdeckung dar und wird besonders gerne bei Urnengräbern verwendet. Die Platten liegen stets auf dem Grab auf, wodurch es eine effektive Wahl für alle darstellt, die sich nachträglich nur selten der Grabpflege widmen können. Auch beim Preis sind die Modelle unschlagbar, denn es gibt sie bereits ab 200 Euro.
- Die Grabpflege ist weniger aufwändig.
- Bereits zu geringen Kosten zu kaufen.
- Durch Gravuren kann die Platte individuell gestaltet werden.
FAQs zur Grabplatte
Was ist eine Grabplatte?
Eine Grabplatte wird horizontal auf die Grabeinfassung gelegt und verdeckt somit das Grab vollständig. Bekannt sind die Platten vor allem von Urnengräbern, lassen sich allerdings mittlerweile auch bei normalen Gräbern wiederfinden.
Was kostet eine Platte fürs Grab?
Je nach Ausgestaltung und Gesteinsart können die Kosten für Grabplatten zwischen 200 Euro und 3.000 Euro betragen.
Wer darf Grabplatten setzen?
Grabplatten müssen von Fachunternehmen gesetzt werden. Hierzu gehören spezialisierte Steinmetze, Friedhofsgärtnereien sowie Bestattungsunternehmen.
Wie groß ist eine Grabplatte?
Die Größe kann innerhalb einer Friedhofsordnung festgeschrieben sein. Die Größen variieren dabei zwischen 50 cm × 70 cm und 100 cm × 70 cm. Bei Familiengräbern kann die Platte sogar eine Größe von 200 cm × 200 cm aufweisen.
Wer kauft Grabplatten?
In den meisten Fällen werden Grabplatten von Verwandten und Angehörigen gekauft.