Die Bedeutung des Erbscheins für den Erbanteil
Ein Erbschein kann beim Nachlassgericht beantragt werden. Liegen weder ein Testament noch ein Erbvertrag vor, ist der Erbschein die einzige Möglichkeit, dass sich rechtmäßige Erben ausweisen. Im Erbschein sind für jeden Erben die einzelnen Anteile am Nachlass des Erblassers vermerkt.
Funktionen und Notwendigkeit des Erbscheins
Der Erbschein hat die Funktion, dass sich die rechtmäßigen Erben offiziell als solche ausweisen können. Er dient als Legitimation für die Erben. Die Erben können sich damit etwa gegenüber folgenden Stellen ausweisen:
- Banken
- Versicherungen
- Behörden
Mit dem Erbschein erhalten sie Zugriff auf die Daten und Dokumente des Erblassers und letztlich auch auf sein Vermögen.
Haftung des Erben und Umgang mit Schulden des Erblassers
Wer etwas erbt, übernimmt damit automatisch die Rechte und die Pflichten, die sich aus dem Nachlass ergeben. Das gilt bei einem Testament ebenso wie bei der Erbfolge ohne Testament. Wer das nicht möchte, hat die Möglichkeit, das Erbe auszuschlagen. Die Frist dafür beträgt sechs Wochen ab Kenntnis des Todesfalls.
Hat ein Verstorbener Schulden oder offene Forderungen hinterlassen, müssen die Erben diese Nachlassverbindlichkeiten begleichen. Geht es gar um eine Nachlassinsolvenz, besteht die Möglichkeit, das eigene Vermögen vom Nachlass des Verstorbenen zu trennen. Das ist nötig, um die persönliche Haftung zu beschränken.