Bestattung auf der grünen Wiese: Naturnahe Ruhestätten

Eine Bestattung auf der grünen Wiese bezeichnet die Beisetzung von Verstorbenen in speziell dafür vorgesehenen Arealen in der Natur, wie beispielsweise Wiesen oder Feldern. Die genaue Art der Grünfläche hängt vom jeweiligen Friedhof ab.

In Deutschland bezeichnet die “grüne Wiese” jedoch im Normalfall ein anonymes Grab. Der Unterschied zu einer anderen Bestattungsform liegt dabei hauptsächlich darin, dass die Angehörigen nicht wissen, an welcher Stelle die Urne bestattet wurde. Dadurch wird verhindert, dass einzelne Stellen wie Gräber geschmückt oder markiert werden. 

Heutzutage besteht auch die Möglichkeit, ein Naturgrab im Rahmen einer Naturbestattung auf einer Wiese zu wählen, die aber nicht anonym ist. Auch in diesem Fall wird die Grabpflege der Natur überlassen.  

Vorteile der Bestattung auf der grünen Wiese

Die Bestattung auf der grünen Wiese hat einige Vorteile:

• Kostengünstig: Normalerweise sind die Kosten für eine Wiesenbestattung geringer als andere Bestattungsarten, weil kein Grabstein notwendig ist
• Kein Pflegeaufwand: Es gibt kein gekennzeichnetes Grab und die Pflege wird der Natur überlassen.
• Umweltfreundlichkeit: Weniger Ressourcenverbrauch durch eine einfache Bestattung auf einer Wiese
• Anonyme Ruhestätten: Für Menschen, die Diskretion wünschen, bietet die grüne Wiese eine Möglichkeit ohne individuelle Grabmarkierung.
• Naturnahe Bestattung: Viele Menschen mögen die Idee, in der Natur ihre letzte Ruhe zu finden.

Die Kosten variieren je nach Friedhof und den gewählten Zusatzleistungen des Bestattungsunternehmens, doch letztendlich sind die Kosten übersichtlich, da es keine Folgekosten und auch keine große Beerdigung gibt.

Wenn es sich um eine Naturbestattung handelt, die nicht anonym ist, können die Kosten etwas steigen, doch auch hier ist entscheidend, dass es keinen Pflegeaufwand und keine großen Grabkosten gibt.

Wie viel kostet eine Bestattung auf der grünen Wiese?

Die Bestattung auf der grünen Wiese oder in einem Urnenhain, wie man die Rasenfläche auch nennt, kostet laut Stiftung Warentest im Durchschnitt 2.205€. Dieser Preis kann variieren, im Normalfall liegt dieser aber weit unter allen anderen Bestattungsformen, besonders wenn man berücksichtigt, dass die Kosten für die Beerdigung am Grab, den Blumenschmuck, den Grabstein und die Folgekosten für Pflege komplett wegfallen.

Manche Bestatter bieten sogar Fixpreise für diese Art von Bestattung an, wobei diese, ohne eine Trauerfeier einzuschließen, komplett alle Kosten abdecken. Diese liegen in vielen Fällen sogar unter 2.000€

Dazu gehören:

• der Verstorbene wird abgeholt und versorgt    
• Sarg mit Innenausstattung, Sterbegewand und Sargträger
• Alle Formalitäten wie Meldeamt, Krankenhaus, Renten- und Krankenkasse etc.
• Krematorium (inkl. Überführung, Gebühren, Leichenschau)
• 1 Sterbeurkunde
• Beisetzung der Aschekapsel ohne Angehörige inkl. Überführung der Asche
• alle Friedhofskosten und Gebühren des Friedhofs

Vergleich: Urnenbestattung vs. Erdgrab

In Deutschland ist die Rechtslage eindeutig klar und grundsätzlich sind nur zwei Bestattungsarten erlaubt:

1. Feuerbestattung
2. Erdbestattung

Da zusätzlich eine Friedhofspflicht besteht, muss auch jede Urne bestattet werden und darf nicht mit nach Hause genommen werden, wie das in vielen anderen Ländern der Welt möglich ist. 

Der große Unterschied zwischen einer Urnenbestattung und dem Erdgrab besteht letztendlich darin, dass ein Erdgrab mit Sarg größer ist, was auch zu größeren Kosten und einem größeren Pflegeaufwand führt als ein Urnengrab und dass eine Urnenbestattung die Einäscherung voraussetzt.

Dies macht weitere Alternativen möglich, die bei einem klassischen Erdgrab keine Option sind:

• Bestattung auf der grünen Wiese

• Waldbestattung
• Baumbestattung
• Seebestattung
• Urnenwahlgrab, Urnenreihengrab
• Urnennische, Urnenstele oder Kolumbarium

Alle diese Alternativen entscheiden aber nur über den Ort, wo die Urne auf dem Friedhof bestattet wird. Der große Unterschied zwischen der Bestattung auf der grünen Wiese und all diesen anderen Bestattungsformen ist, dass nur bei der grünen Wiese die Anonymität möglich ist.    

Anonyme Bestattung Kosten

Aufgrund der Anonymität entstehen weniger Kosten für eine Bestattung auf der grünen Wiese. Da es kein markiertes Grab gibt, läuft zum einen die Beerdigung ohne die Familie ab und zum anderen ist die Grabpflege, sowie jede Art von Grabschmuck und der Grabstein unnötig.

Die meisten Friedhöfe in Deutschland bieten einen Urnenhain an, das bedeutet eine Fläche, auf der diese Art von Bestattung möglich ist. 

Wer eine Bestattung in der Natur wünscht, kann auch eine Waldbestattung wählen, in der die Urne im Waldboden beigesetzt werden kann. Es gibt mittlerweile über 200 wunderschöne Wälder zu diesem Zweck in ganz Deutschland. 

Zu den schönsten deutschen Friedhöfen gehören:

1. Friedhof Riensberg (Bremen) 
2. Parkfriedhof (Hamburg-Ohlsdorf)
3. Bergfriedhof (Heidelberg)
4. Alter Südfriedhof (München)Südfriedhof (Leipzig).

Die Regelungen für Fristen und den genauen Ablauf einer Einäscherung und Beisetzung eines Verstorbenen ähneln sich in den meisten Bundesländern und im Allgemeinen werden folgende Schritte eingehalten:

1. In der Frist zwischen Todestag und Urnenbeisetzung (ungefähr 10-25 Tage) müssen die Angehörigen Aspekte wie die Auswahl des Friedhofs, des Grabes und der Urne, die Organisation der Trauerfeier und der Beerdigung sowie den Trauerdruck regeln.
2. Der Bestatter bringt den Verstorbenen in einem speziellen Verbrennungssarg zum Krematorium.
3. Das Krematorium füllt die Asche in eine Aschekapsel, die dem Bestatter übergeben wird. Diese wird in die Urne gelegt.

Bei einer Bestattung auf der grünen Wiese findet die Beisetzung ohne Anwesenheit der Angehörigen statt, da die genaue Stelle auf der Grünfläche nicht bekannt sein soll. Eine zeitgleiche Trauerfeier ist jedoch in der Friedhofskapelle möglich.

Einäscherung Kosten

Die Kosten für die Einäscherung hängen vom jeweiligen Krematorium ab. Normalerweise kümmert sich der Bestatter komplett um diesen Prozess. Die Preise liegen zwischen 200€ und 420€. 

Biologisch abbaubare Urnen

Für eine Naturbestattung ist eine biologisch abbaubare Urne Voraussetzung, die es in verschiedenen Formaten und aus verschiedenen Materialien gibt. Das bedeutet, dass man eine ebenso schöne Urne wählen kann, diese jedoch aus Papier, Holzstoff, Holz, Sand oder Bambus hergestellt wird. Die Liegezeiten variieren dabei je nach Material und Bodenbeschaffenheit zwischen 5 und 15 Jahren.

Bei einer Bestattung auf der grünen Wiese haben die Angehörigen auch die Möglichkeit, eine Trauerfeier in der Friedhofskapelle zu halten, um Abschied zu nehmen. Bei einer anonymen Bestattung ist die Anwesenheit der Angehörigen an der Grabstelle nicht erlaubt.

Wenn es sich um eine Naturbestattung handelt, wo die Stelle mit einem kleinen Stein oder Schild markiert wird, kann eine Beerdigung individuell gestaltet werden. So können die Angehörigen auf ihre eigene Art und Weise Abschied nehmen. 

Gestaltungsoptionen für Trauerfeiern

Neben den klassischen Trauerfeiern gibt es viele andere Ideen, wie man Abschied nehmen kann. 

Diese sind kombinierbar mit religiösen Ritualen oder ideal für diejenigen, die ganz ohne religiöse Verbindung eine Trauerfeier gestalten möchten.

Gestaltungsoptionen mit kreativen Elementen:

• Erinnerungswand mit Fotos des Verstorbenen, die jeder Trauergast mitbringen kann
• Trauer-Souvenir als persönliche Erinnerung an den Verstorbenen, das jeder Trauergast mit nach Hause nehmen kann
• Erinnerungsschatzkiste (wenn ein Elternteil eines Kindes stirbt). Jeder Trauergast kann eine schöne Erinnerung mit einer Erklärung in eine Kiste geben.
• Selbstgemachte Lichterschalen anzünden
• Samen oder Setzlinge als Erinnerung an den Verstorbenen an die Trauergäste verteilen, die sie zuhause pflanzen können.
• Luftballons gemeinsam in den Himmel steigen lassen (eine schöne Idee für junge Menschen) 

 Zentrale Gedenkstätten

Die zentrale Gedenkstätte ist ein Ort auf oder an der Wiese, die als Urnenhain dient, an dem die Angehörigen Blumensträuße und -kränze ablegen können, um auf irgendeine Weise und trotz der Anonymität ihren Verstorbenen nahe sein und ihnen gedenken zu können.

Heutzutage gibt es verschiedene Alternativen zur Bestattung auf der grünen Wiese, die in mehreren Aspekten mit dieser Bestattungsform übereinstimmen, da sie vergleichsweise kostengünstig, pflegeleicht und naturnah sind. 

Waldbestattung Kosten

Ein Trend der letzten Jahre ist die sogenannte Waldbestattung, dabei wird die Urne in einem dafür vorgesehenen Wald bestattet. Dieser wird von einem Förster betreut und so naturbelassen wie möglich gehalten. 

Auch wenn es sich um einen gekennzeichneten Friedhof handelt, gibt es nur natürliche Schilder oder kleine Kennzeichnungen, die auf die Grabstätten hindeuten. Das heißt, dass diese Art von Bestattung ebenso pflegeleicht und naturverbunden ist, wie eine Bestattung auf der grünen Wiese. Es besteht jedoch die Möglichkeit, einen Ort im Wald selbst auszuwählen.

Baumbestattung

Außerdem gibt es die Möglichkeit einer Baumbestattung. Diese gibt es mittlerweile auch auf vielen Friedhöfen, wobei Bäume zur Verfügung stehen, in deren Wurzeln die Urne beigesetzt werden kann. Ansonsten handelt es sich bei der Baumbestattung auch um eine Waldbestattung, wobei ein spezifischer Baum für einen oder mehrere Personen ausgewählt werden kann.

Beerdigung im Friedwald

Der Friedwald oder auch Ruhewald genannt ist ein naturbelassener Wald, der als Friedhof gekennzeichnet ist und in dem Wald- oder Baumbestattungen möglich sind. FriedWald und RuheForst sind zwei der bekanntesten eingetragenen Marken in diesem Bereich in Deutschland, denn sie betreiben Ruhewälder in ganz Deutschland. 

Zusammenfassend kann man sagen, dass eine Bestattung auf der grünen Wiese eine kostengünstige und naturverbundene Alternative ist. Da die Anonymität nicht jedermanns Sache ist, gibt es die Möglichkeit einer Wald- oder Baumbestattung, die ein ähnliches Konzept bieten.