Schenkungssteuer Freibetrag

Die Entscheidung, ob es besser ist, zu schenken oder zu erben, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich steuerlicher Überlegungen und persönlicher Präferenzen, da es Menschen gibt, die alle ihre materiellen Besitztümer gerne zu Lebzeiten organisieren möchten und nicht auf ein Testament vertrauen möchten.

Steuer bei Schenkung 

Bei einer Schenkung wird die Schenkungssteuer auf den Wert der Schenkung abzüglich des Freibetrags erhoben. Der Schenkungssteuer Freibetrag ist derselbe wie bei der Erbschaftssteuer. Der Freibetrag, aber auch der Steuersatz variiert je nach Verwandtschaftsgrad und Höhe des Vermögenswertes und kann zwischen 7% und 50% liegen. Durch rechtzeitige und geplante Schenkungen können jedoch die Freibeträge mehrfach genutzt werden, was die steuerliche Belastung deutlich reduzieren kann.

Das bedeutet, dass man über einen längeren Zeitraum durch eine Schenkung einen steuerlichen Vorteil im Vergleich zum Erbe erzielen kann.

Steuer bei Erbe 

Bei einem Erbe wird die Erbschaftssteuer erhoben. Hier gelten dieselben Freibeträge wie bei der Schenkungssteuer und sind abhängig vom Verwandtschaftsgrad zum Erben. Auch die Steuersätze reichen von 7% bis 50%. 

Beim Erbe werden jedoch noch weitere Freibeträge berücksichtigt, die in manchen Fällen zutreffen. Es ist deshalb immer sinnvoll, sich gut beraten zu lassen, wenn man eine Schenkung tätigen möchte, um die Erbschaftssteuer zu umgehen.

Zu diesen Freibeträgen gehören:

• der Versorgungsfreibetrag: diesen können Ehepartner/Lebenspartner sowie (minderjährige und volljährige) Kinder geltend machen
• der Pflegefreibetrag: Auch diesen können Ehepartner/Lebenspartner und Kinder geltend machen.
• die Nachlassverbindlichkeiten: Wer die Kosten für die Beerdigung trägt, kann dadurch einen weiteren Steuererlass erhalten. Ohne Bescheinigungen wird vom Finanzamt ein Pauschalbetrag von 10.300€ anerkannt

Der Schenkungssteuer Freibetrag sowie der Freibetrag bei einer Erbschaft sind ähnlich und richten sich nach dem Verwandtschaftsgrad:

• Ehegatten und eingetragene Lebenspartner: 500.000€
• Kinder: 400.000€
• Enkelkinder: 200.000€
• Eltern und Großeltern: 100.000€
• Geschwister, Nichten, Neffen und entferntere Verwandte: 20.000€

Diese Freibeträge können alle zehn Jahre erneut genutzt werden, was eine strategische Vermögensplanung mithilfe der Schenkung ermöglicht.

Neben diesen Freibeträgen gibt es die Möglichkeit einer Steuerbefreiung in den folgenden Fällen:

• Hausrat sowie Autos (und andere bewegliche körperliche Gegenstände) sind bis zu 41.000€ steuerfrei (Steuerklasse I)
• Familienheim: Wer ein geerbtes Haus in Steuerklasse I und II selbst bewohnt, kann es komplett steuerfrei erben (muss aber mindestens 10 Jahre darin wohnen). Es gibt jedoch auch dabei ein paar Ausnahmen. 

Die Steuerklassen bei Erbschaft und Schenkung sind in drei Gruppen unterteilt, die die Höhe des Steuersatzes bestimmen. Diese haben nichts mit den Steuerklassen der Lohnsteuer zu tun und werden im Falle einer Erbschaft oder einer Schenkung nach dem Verwandtschaftsgrad bestimmt:

• Steuerklasse I: Ehegatten, Kinder, Enkelkinder
• Steuerklasse II: Geschwister, Nichten, Neffen, Schwiegerkinder, Stiefeltern
• Steuerklasse III: Alle übrigen Erben, Beschenkten und entfernte Verwandte

Die Steuersätze variieren wiederum abhängig von der Steuerklasse und der Höhe des steuerpflichtigen Erwerbs.

Die Vorteile einer Schenkung sind vielfältig:

• Steuerliche Vorteile: Mehrfachnutzung von Freibeträgen
• Planungssicherheit: Vermögensverteilung zu Lebzeiten
• Schutz vor Erbstreitigkeiten: Klare Regelung zu Lebzeiten

Es gibt verschiedene Arten der Schenkung, die jeweils eigene steuerliche Vorteile und Besonderheiten haben.

Kettenschenkung (Was ist das? Steuer/ Freibetrag?)

Bei der Kettenschenkung wird der Vermögenswert in mehreren Schritten an den Endbegünstigten weitergegeben, um die Freibeträge optimal zu nutzen. Zum Beispiel kann ein Großelternteil das Vermögen zuerst an das Kind und dann das Kind an das Enkelkind weitergeben, anstatt es zu vererben.

Eine Schenkungssteuer Tabelle gibt einen Überblick über die Freibeträge und Steuersätze je nach Verwandtschaftsgrad. Diese Tabelle ist ein wichtiges Hilfsmittel für die Planung von Schenkungen.

Um die Freibeträge richtig auszunutzen, sollte man die Schenkungen strategisch planen. Zum Beispiel kann ein Elternteil alle zehn Jahre den Freibetrag von 400.000 Euro nutzen, um größere Vermögenswerte schrittweise steuerfrei zu übertragen.

Fallbeispiel

Ein Vater überträgt alle zehn Jahre 400.000 Euro an seinen Sohn. So können über einen Zeitraum von 30 Jahren insgesamt 1,2 Millionen Euro steuerfrei übertragen werden, was eine erhebliche Steuerersparnis bedeutet.

Hier lohnt sich eine Schenkung nicht!

Es gibt Situationen, in denen sich eine Schenkung nicht lohnt:

• Überschreitung der Freibeträge: Wenn der Freibetrag deutlich überschritten wird, können hohe Steuern fällig werden.
• Unklare Vermögensverhältnisse: Bei komplizierten Vermögensverhältnissen kann eine Schenkung zu Unklarheiten und Streitigkeiten führen.
• Fehlende Planung: Ohne strategische Planung können die Vorteile der Schenkung verloren gehen.

Die Top 5 Tipps, um bei Schenkungssteuern zu sparen und optimal zu planen:

1. Frühzeitig planen: Nutzen Sie die Freibeträge alle zehn Jahre.
2. Steuerberater hinzuziehen: Professionelle Beratung kann wertvolle Steuertipps geben.
3. Kettenschenkungen nutzen: Verteilen Sie Vermögenswerte strategisch.
4. Dokumentation: Halten Sie alle Schenkungen und deren Werte sorgfältig fest.
5. Regelmäßige Überprüfung: Überprüfen Sie Ihre Vermögensstrategie regelmäßig und passen Sie sie an neue Gesetze an.

Die Schenkungssteuer und die damit verbundenen Freibeträge bieten erhebliche Möglichkeiten, Vermögen steueroptimiert zu übertragen. Durch frühzeitige Planung, Nutzung der Freibeträge und professionelle Beratung können erhebliche Steuerersparnisse erzielt werden. Wichtigste Fakten:

• Schenkungssteuer Freibeträge sind alle zehn Jahre nutzbar.
• Strategische Vermögensplanung ist entscheidend.
• Steuerliche Beratung hilft, die besten Vorteile zu erzielen.