Die Reinigung eines Grabsteins ist wichtig, um die Inschrift lesbar und den Stein ansehnlich zu halten. Hausmittel wie Wasser, Essig, Backpulver und milde Seife eignen sich hervorragend für die Pflege. Eine weiche Bürste hilft, Schmutz und Ablagerungen zu entfernen, ohne den Stein zu beschädigen. Regelmäßige Pflege sorgt dafür, dass der Grabstein über Jahre hinweg gut erhalten bleibt.
Die Bedeutung der Grabsteinpflege
Der Grabsteinpflege wird im Vergleich zu reinen Grabpflege (diese wird als Pflege der Erinnerungen betrachtet) nur eine geringe Bedeutung beigemessen. Dies liegt daran, dass die meisten Steine eher selten gepflegt werden und als robust gelten. Allerdings sollten auch der Stein und die Einfassung regelmäßig gesäubert werden, da sonst der Stein deutlich schneller verschleißen kann.
Vor allem bei feuchten Standorten ist die Reinigung häufiger durchzuführen als an trockenen Orten. Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Grabsteine, Grabplatten als auch Findlinge mit Essig oder anderen säurehaltigen gepflegt werden müssen – da Natursteine Kalk als Bestandteil besitzen, kann es bei einer dauerhaften Säurebehandlung zu Abnutzungserscheinungen kommen.
Es ist daher besser, auf Chlor oder einen pH-neutralen Reiniger zu setzen, denn so werden Rückstände effektiv beseitigt und gleichzeitig bleibt der Glanz des Steins erhalten.
Witterungseinflüsse und Umweltfaktoren
Regen, Schnee und Hagel setzen einem Grabstein auf Dauer zu und hinterlassen einige hässliche Flecken. Weiterhin können sich durch Schmutz und Staub auch noch Algen, Flechten oder Moos bilden. Entsprechend ist es wichtig, dass der Grabstein regelmäßig und sorgfältig gereinigt wird.
Der genaue Zeitraum hängt dabei immer vom Standort ab. Liegesteine, Grabplatten oder Grabsteine, die an feuchten Orten sitzen, müssen öfter einer Reinigung unterzogen werden als Gräber, die an der Sonne liegen. Neben den natürlichen Witterungseinflüssen können sich vor allem in städtischen Gebieten auch Rußpartikel und Feinstaub auf die Gräber legen – diese müssen selbstverständlich ebenfalls regelmäßig entfernt werden.
Allgemeine Reinigungstipps für Grabsteine
Im Internet und über KI-Tools werden häufig säurehaltige Reinigungsmittel zur Grabsteinpflege vorgeschlagen – dies ist allerdings nicht zu empfehlen, denn da Naturstein zu großen Teilen aus Kalk besteht, würde sich auf Dauer der Stein auflösen. Wenn es Hausmittel sein sollen, ist es besser auf die folgenden Produkte zu setzen:
- Steinseife / Speckstein
- Kernseife
- Spülmittel (pH-neutral)
Durch den Einsatz dieser Reinigungsmittel bleibt die Struktur erhalten und im Falle der Steinseife wird der Grabstein sogar imprägniert, wodurch der Aufwand noch einmal minimiert wird.
Tipp: Marmor ist besonders empfindlich und so sollte auf den Einsatz eines Specksteins verzichtet werden – dies kann zu öligen und damit unansehnlichen Flecken führen.
Marmor Grabstein reinigen: Besonderheiten bei empfindlichem Stein
Marmor ist eine besondere Gesteinsart, die nicht nur bei Grabsteinen, sondern beispielsweise auch als Fußbodenbelag eingesetzt wird. Dies ist unter anderem auf die interessante Marmorierung zurückzuführen, die besonders edel wirkt und durch die Kalk- und Sedimenteinlagerungen entsteht.
Die kristalline Optik kann durch regelmäßiges Polieren noch einmal erhöht werden. Allerdings muss Marmor aufgrund des Minerals schonend gereinigt werden – Essig- oder Zitronensäure ist tabu und darf nicht verwendet werden. Mehr dazu in den nachfolgenden Abschnitten.
Säureschäden vermeiden
Weit verbreitet ist die Reinigung mit einem säurehaltigen Reinigungsmittel wie Essig- oder Zitronenreiniger bei diversen Steinsorten. Im Falle von Marmor (oder Sandstein) sind solche Reiniger allerdings nicht einzusetzen, denn sie können die Oberfläche beschädigen (das Calciumcarbonat wird abgetragen) und den teuren Grabstein beschädigen.
Der richtige Umgang mit Marmor
Im Vergleich zu Granit und Basalt ist Marmor weich und es kann beim falschen Umgang schnell zu Kratzern kommen. Um dies zu vermeiden, eignen sich weiche Tücher aus Nylon. Die feine Struktur solcher Tücher zerkratzt die Oberfläche nicht und kann grobe Verschmutzungen auch ganz ohne Reiniger aufnehmen.
Spezialreiniger für Marmorböden
Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl an Steinreinigern, wobei für Marmor ein ganz spezieller Natursteinreiniger gekauft werden muss. Diese Mittel basieren auf dem Effekt der Verseifung und reduzieren die Oberflächenspannung zwischen Oberfläche und Schmutz. Weiterhin sind die Spezialreiniger pH-neutral und lösen damit die Beschichtung des Marmor-Grabsteins nicht ab.
Grabstein reinigen: Wann Nassreinigung angeraten ist
Bei einer regelmäßigen Wartung reicht es aus, den Grabstein locker mit einer weichen Bürste oder einem Tuch abzukehren. Erst bei tiefergehenden Verschmutzungen, wie beispielsweise durch Flechten, Algen oder Vogelkot ist die Nassreinigung zu empfehlen. Stehen keine Reiniger zur Verfügung, kann im ersten Schritt mit einem Eimer Wasser abgeholfen werden (polieren nicht vergessen, um Kalkflecken zu vermeiden). Alternativ dazu können Schmutzpartikel mit einem Niederdruckreiniger beseitigt werden.
Effektive Methoden gegen hartnäckige Verschmutzungen
Tatsächlich sind wir damit auch schon bei den hartnäckigen Verschmutzungen, denn neben einem passenden Natursteinreiniger sollte Naturstein allenfalls mit dem Niederdruckreiniger gesäubert werden. Der Druck ist dabei weniger stark als beim Hochdruckreiniger – meistens liegt dieser zwischen 3 und 9 bar (im Vergleich: Ein Hochdruckreiniger leistet mindestens 120 bar).
Hochdruckreinigung: Risiken und Nutzen
Dennoch ist der Hochdruckreiniger weit verbreitet und wird in vielen Bereichen eingesetzt – beispielsweise zur Wagenwäsche oder zur Reinigung von Pflastersteinen (daher kommen viele Besitzer auch auf die Idee, den Grabstein oder Findling mit einem Hochdruckreiniger zu säubern). Pflastersteine bestehen zwar ebenfalls aus Naturstein (wie Grauwacke), sind aber nicht poliert. Bei einem polierten Kalkstein kann es daher zu Kratzern und dadurch zu Rissen kommen – daher sind Hochdruckreiniger nicht geeignet.
Eingezogene Flecken aus Granit entfernen
Eingetrocknete Flecken sind nicht nur im Haushalt ein Ärgernis, sondern auch bei Grabsteinen und Grabplatten. In der Regel reicht allerdings ein Neutralreiniger und etwas Wasser aus, um die Flecken zu entfernen. Wird eine Generalreinigung durchgeführt, so kann man auch auf einen Chlorreiniger setzen. Von Essig- oder Zitronenreiniger sollte man hingegen die Finger lassen.
Grabstein reinigen - Hausmittel im Einsatz
Selbstverständlich kann man auch auf Hausmittel setzen, allerdings darf man nur die richtigen Hausmittel verwenden. Zu diesen zählen:
- Spülmittel (nur pH-neutral)
- Kernseife
- Steinseife
Spülmittel dürfte in jedem Hausmittel zu finden sein und eignet sich auch perfekt zur Reinigung von Grabstein. Durch den Verseifungseffekt werden Schmutz und Flecken gelockert, die beim anschließenden Spülgang restlos beseitigt werden.
Bevor es Spülmittel gab, setzten viele Haushalte auf Kernseife und auch heute noch ist die Seife beliebt und kann simultan zum Spülmittel genutzt werden. Durch die Fette und Natriumsalze wird so der Stein gleichzeitig geschützt (lediglich bei Marmor ist nachträglich eine Politur notwendig, um die Fettflecken zu entfernen).
Schließlich gibt es noch den sogenannten Speckstein. Dieser baut zwar grundsätzlich auf Natron auf, allerdings ist der Anteil dermaßen gering, dass die Beschichtung nicht angegriffen wird. Weiterhin sind Fette enthalten, welche in die Fugen eindringen und die Reinigung entsprechend erleichtern.
Grabstein reinigen Hausmittel: Essig, Backpulver und Co.
Im Internet gibt es eine Vielzahl an Tipps, wo zur Reinigung von Grabplatten, Findlingen und Liegesteinen Essig, Backpulver oder auch Natron eingesetzt werden soll. Dies sollte man mit äußerster Vorsicht angehen, denn durch die Säure wird das Calciumcarbonat, das in Natursteinen zu finden ist, abgebaut – bei einer einmaligen Benutzung dürfte nichts passieren. Dauerhaft kommt es allerdings zu Auflösungserscheinungen, wodurch der Grabstein nach kurzer Zeit ersetzt werden muss.
Grünbelagentferner: Ökologische Mittel vorziehen
Flechten, Algen und Moos sind an einem Grabstein zu finden, wenn dieser in Feuchtgebieten aufgestellt wird. Durch die Feuchtigkeit und die Salze finden die Pflanzen einen Nährboden und breiten sich aus. Bei der Reinigung sollte man auf Neutralreiniger setzen, die einen ökologischen Anspruch haben. Hintergrund ist, dass die Reste ins Erdreich eindringen und sich dann unter Umständen einen Weg zu Grundwasser bahnen – mit ökologischen Mitteln, kann man die Folgen deutlich vermindern.
Grabstein reinigen mit Schmierseife: Eine sanfte Alternative
Schmierseife haben wir weiter oben bereits angesprochen, wollen dieser aufgrund der Wichtigkeit einen eigenen Abschnitt widmen. Diese besteht vornehmlich aus tierischem Fett und pflanzlichen Bestandteilen, wodurch sie zu den ökologischen Reinigern gehört. Interessant ist, dass diese Varianten pH-neutral sind, wodurch die eigene Haut nicht angegriffen wird. Die Besonderheiten schauen wir uns nachfolgend einmal genauer an.
Schmierseife im Einsatz bei verschiedenen Steinarten
Aufgrund ihrer basischen Eigenschaften ist Schmierseife ein interessantes Mittel im Vergleich zu Spülmittel oder einem (ökologischen) Reiniger. Weiterhin wird die Substanz des Grabsteins (selbst bei Modellen aus Sandstein) nicht angegriffen und Schleifpartikel fehlen ebenfalls. Es ist allerdings wichtig, dass bei tiefgreifenden Verschmutzungen die Seife eine Zeit lang einwirken darf, denn ansonsten kann der Schmutz nicht komplett gelöst werden.
Granit Grabstein reinigen: Tipps für dauerhaften Glanz
Nach der Reinigung ist vor der Politur. Damit ein Grabstein aus Granit wieder im alten Glanz erstrahlen kann, sollte man auf Polierwachs setzen. Dieser setzt sich in die Poren und verdrängt dadurch Wasser. Weiterhin werden Flecken und andere Unebenheiten beseitigt und es entsteht eine glatte Oberfläche.
Alternativ zur Politur schwören viele Besitzer auf Steinöl. Dieses Öl kann auf allen Steinsorten (Granit, Marmor, Basalt oder auch Sandstein) aufgetragen werden. Nach dem Auftragen zieht es in die äußere Schicht ein und sorgt damit für einen schönen Glanz – im Vergleich zum Wachs muss Öl aber in geringeren Zeitabständen aufgetragen werden, da es sich leichter durch Wasser auswäscht.
DIY-Anleitung: Grabeinfassung selber machen und pflegen
Es ist möglich, eine Grabumrandung selbst zu machen, allerdings muss diese den Wünschen der Friedhofsverwaltung entsprechen und von diesen abgenommen werden. Eine Einfassung besteht in vielen Fällen aus Beton der Güteklasse 4 oder aus einem Natursteinprodukt.
Wie groß und tief diese sein müssen, entnehmen Sie aus der örtlichen Satzung, wobei die Maße häufig 100 x 100 Zentimeter betragen. Im ersten Schritt wird das Grab ausgehoben und an den Rändern mit Beton aufgefüllt. Danach wird die Fassung in den Beton gedrückt und ausgerichtet, sodass sie sich nicht mehr verziehen kann.
Schließlich werden die einzelnen Platten mit Dübeln und Schrauben verbunden und im Anschluss noch einmal ausgerichtet (falls notwendig). Schließlich wird die Einfassung gereinigt und der Beton erhält ebenfalls noch etwas Wasser (zum besseren Abbinden).
Die Pflege erfolgt wie bei einer Grabplatte ebenfalls mit einem speziellen Reinigungsmittel oder Hausmittel. Es empfiehlt sich, den Grabstein, Grabplatte oder Findling auf das Material der Einfassung abzustimmen.
Fazit zu Grabstein reinigen
Es kursieren viele Falschmeldungen im Internet, in denen behauptet wird, dass ein Grabstein mit Essig oder Natron zu reinigen wäre. Dies ist grundsätzlich falsch und sollte vermieden werden. Stattdessen ist es besser, den Stein mit einem basischen Reiniger zu säubern, denn nur so wird die empfindliche Oberfläche nicht beschädigt. Hintergrund ist, dass Natursteine in der Regel Kalkeinlagerungen besitzen – durch Essig werden diese entfernt.
Vor allem bei Sandstein und Marmor sollte man darüber hinaus auf den Einsatz eines Hochdruckreinigers verzichten, denn dieser hinterlässt unschöne Kratzer auf der Oberfläche. Besser ist es daher, auf einen Niederdruckreiniger zu setzen und damit den Grabstein zu reinigen – grobe Verunreinigungen werden mit einer feinen Bürste abgekehrt.
FAQs zu Grabstein reinigen
Wie reinige ich einen Granit-Grabstein?
Ein Granit-Grabstein wird mit warmen Wasser und einem nicht fettenden Reiniger gereinigt. Hintergrund ist, dass Fett Flecken auf dem Stein hinterlassen würde.
Welche Reinigungsmittel sind für Marmor-Grabsteine geeignet?
Ein Grabstein aus Marmor darf nur mit speziellen Reinigungsmitteln gesäubert werden. Als Hausmittel kann wahlweise auf Chlor gesetzt werden – Chlor beschädigt den Marmor nicht.
Kann ich einen Sandstein-Grabstein mit Hochdruckreiniger reinigen?
Ein Sandstein darf nur mit einem Niederdruckreiniger gereingt werden, denn ein Hochdruckreiniger könnte die Sandsedimente ablösen.
Wie oft sollte ich einen Grabstein reinigen?
Die Reinigung ist stets vom Umfeld abhängig, sollte aber mindestens einmal im Jahr durchgeführt werden. Im Schnitt wird die Reinigung halbjährlich gemacht.
Gibt es spezielle Produkte für die Reinigung von Grabsteinen?
Im Internet gibt es eine Vielzahl an Produkten, die sich für die unterschiedlichsten Grabsteine eignen. Mellerud ist einer der größten Produzenten von Steinreiniger.