Bei einer Beerdigung wird von einem verstorbenen Menschen Abschied genommen. Je nach Tradition und persönlichen Wünschen kann es sich um eine Erd-, Feuer- oder eher seltenen Fällen um eine Seebestattung handeln. Die Beerdigung kann religiös oder eher weltlich gestaltet sein und bietet Raum für Reden, Musik und Rituale. In der Regel gehören eine Trauerfeier, die Bestattung selbst und ein anschließendes Beisammensein der Trauergemeinde dazu.
Beerdigung: Ablauf, Kosten & Rechtslage
Der Ablauf einer Beerdigung variiert je nach kulturellen, religiösen und persönlichen Wünschen. Oft beginnt die Beerdigung mit einer Trauerfeier, die in einer Kirche, einer Kapelle oder an einem anderen geeigneten Ort abgehalten wird. Diese Zeremonie besteht oftmals aus Reden, Musik und Ritualen, die den Hinterbliebenen Trost spenden sollen. Nach der Trauerfeier findet die eigentliche Bestattung statt, bei der der Sarg oder die Urne zum Grab begleitet und beigesetzt wird. Abschließend versammelt sich die Trauergemeinde oft zu einem Beisammensein, um gemeinsam zu essen und sich an den Verstorbenen zu erinnern.
- Trauerfeier mit Reden und Musik
- Bestattung (Erdbestattung, Feuerbestattung, selten Seebestattung)
- Beisammensein der Trauergemeinde
Kosten einer Beerdigung
Die Kosten können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Relevant ist zum Beispiel, welche der Bestattungsarten gewählt wurde und wie umfangreich die Trauerfeier gestaltet wird. Die Kosten können in Deutschland meist bei 5.000 bis 10.000 Euro liegen. Dazu zählen Ausgaben für den Sarg oder die Urne, die Bestattungsdienstleistungen, die Trauerfeier, Blumen und den Grabstein. Für Zusatzkosten wie Behördengänge, Sterbeurkunde und eine eventuelle Grabpflege müssen ebenfalls Kosten eingeplant werden.
- durchschnittliche Kosten für Deutschland 5.000 bis 10.000 Euro
- Ausgaben für Sarg/Urne, Bestattungsdienstleistungen und Trauerfeier
- Zusatzkosten für Behördengänge, Sterbeurkunden und Grabpflege
In Deutschland gibt es recht strenge gesetzliche Vorgaben, die bei einer Bestattung beachtet werden müssen. Zu den wichtigsten Regelungen gehört der Friedhofszwang, der vorschreibt, dass Verstorbene auf einem zugelassenen Friedhof beigesetzt werden müssen. Ausnahmen gibt es nur für Seebestattungen oder die Beisetzung auf einem privaten Grundstück unter besonderen Bedingungen. Zudem müssen Todesfälle umgehend dem Standesamt gemeldet werden, damit die Sterbeurkunde ausgestellt werden kann.
- Friedhofszwang (Beisetzung auf zugelassenen Friedhöfen)
- Meldung des Todesfalls beim Standesamt
- gesetzliche Vorgaben für Bestatter und Angehörige
Bestattungsmöglichkeiten in Deutschland
In Deutschland sterben seit 2021 jährlich mehr als eine Million Menschen. Im Jahr 2022 lag der Anteil an Urnenbestattungen bei ganzen 78 Prozent. Sargbestattungen nehmen dagegen anteilig immer weiter ab. Allgemein haben Angehörige aber viele Möglichkeiten zur Verfügung, wenn es um Bestattungsarten geht.
- Erdbestattung: Die traditionelle Form der Bestattung ist die Erdbestattung, bei der ein Sarg mit dem Verstorbenen in einem Erdgrab auf einem Friedhof beigesetzt wird. Gerade in christlichen Kulturen ist diese Bestattungsart verbreitet.
- Feuerbestattung: Bei der Feuerbestattung wird der Leichnam in einem Krematorium eingeäschert und die Asche anschließend in einer Urne beigesetzt. Die Urne kann dann auf einem Friedhof, aber auch in einem Kolumbarium oder in einem speziellen Urnengrab beigesetzt werden.
- Seebestattung: Bei der Seebestattung handelt es sich um eine besondere Form der Feuerbestattung. Die Asche des Verstorbenen wird in einer speziellen Seeurne der See übergeben. Obwohl es Seebestattung heißt, ist diese Form der Bestattung in Deutschland für Binnengewässer, Flüsse, Seen und andere Binnengewässer nicht erlaubt. Diese Gewässer werden oft als Trinkwasserquelle verwendet. Die Seebestattung ist stattdessen nur auf dem Meer erlaubt – dort auch nur auf hoher See, also außerhalb der Dreimeilenzone (mindestens drei Seemeilen von der Küste entfernt).
- Baumbestattung: Da es in Deutschland einen Friedhofszwang gibt, darf die Asche nicht einfach an irgendeinem Baum ausgeschüttet werden. Es gibt aber speziell ausgewiesene Wälder, die als Friedwälder und Ruheforste bekannt sind. Diese Gebiete sind offiziell als Friedhöfe anerkannt und unterliegen entsprechenden Bestattungsgesetzen. Damit kann eine Baumbestattung auch in Deutschland stattfinden. Dabei wird die Urne an den Wurzeln des ausgewählten Baumes beigesetzt.
An sich ist ein anonymes Grab keine eigene Bestattungsform. Auch hier handelt es sich um eine Erd- oder Feuerbestattung. Der Verstorbene wird in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt, ohne dass dabei die genaue Grabstelle markiert wird. Damit ist die Bestattungsform kostengünstiger und entlastet Angehörige bei der Grabpflege. Es gibt zudem alternative Bestattungsarten, wie beispielsweise die Weltraumbestattung oder die Luftbestattung. Beide Varianten sind in Deutschland jedoch nicht erlaubt.
Zeitrahmen einer Beerdigung
Der Zeitrahmen einer Beerdigung beginnt mit dem Versterben der Person und endet mit der eigentlichen Beisetzung. Dieser Prozess umfasst folgende Schritte:
- Todesfeststellung durch einen Arzt und Ausstellung der Todesbescheinigung
- Benachrichtigung von Angehörigen
- Beauftragung des Bestattungsunternehmens
- Meldung des Todes beim zuständigen Standesamt sowie Ausstellung der Sterbeurkunde
- Festlegung der Bestattungsart
- Terminvereinbarung für die Trauerfeier und Beisetzung
- Organisation der Trauerfeier
- Anzeige und Einladungen
In den meisten Bundesländern muss die Beisetzung innerhalb von vier bis zehn Tagen nach dem Tod erfolgen. Diese Frist kann aber in Ausnahmefällen auch verlängert werden, wenn zum Beispiel Angehörige aus dem Ausland anreisen müssen oder wenn behördliche Untersuchungen notwendig sind. Bei einer Feuerbestattung kann sich der Zeitraum zudem verlängern, da Einäscherung und Urnenbeisetzung auch getrennte Termine sein können.
Wer sich nicht sicher ist, wann die Beerdigung nach dem Tod im Krankenhaus erfolgen muss, kann aber auch nachfragen. Einfach bei einem Bestattungsinstitut anrufen und nachfragen, wie es geregelt ist, wenn jemand heute gestorben ist und wann die Beerdigung erfolgen sollte.
Beerdigungskosten
Was kostet eine Beerdigung? So unschön diese Frage auch ist, sie wird mit Sicherheit von vielen Angehörigen unweigerlich gestellt. Zu einer Erdbestattung gehören die Kosten für den Sarg, die Grabkosten, Bestattungskosten und weiteren Kosten wie Trauerfeier, Blumen, Traueranzeigen und der Grabstein.
Oft handelt es sich um einen Endbetrag von 5.000 bis 12.000 Euro. Die Feuerbestattung ist insgesamt günstiger und liegt meist bei 3.000 bis 8.000 Euro. Sie setzt sich aus den Kosten für die Einäscherung, Urne, die Grab- und Bestatterkosten sowie auch hier den weiteren Kosten für Trauerfeier, Blumen, Traueranzeigen und Grabstein zusammen.
Träger der Beerdigungskosten
Wenn die Eltern sterben, werden die Kosten in der Regel von den Kindern oder den nächsten Verwandten getragen. In einigen Fällen können aber auch Versicherungen oder Nachlässe die Kosten decken. Beim Tod der Kinder tragen Eltern normalerweise die Kosten, wobei sie bei minderjährigen Kindern tatsächlich auch immer dazu verpflichtet sind. Bei einem Tod eines fernen Verwandten sind die jeweils nächsten Verwandten üblicherweise verpflichtet, die Kosten zu übernehmen, sofern Verwandte und auch ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sind.
Sonderfälle bei Beerdigungskosten
Bei einer anonymen Bestattung wird der Verstorbene ohne Kennzeichnung der Grabstelle beigesetzt. Diese Variante ist kostengünstiger und auch auf teure Zeremonien wird üblicherweise verzichtet. Die Kosten belaufen sich meist auf etwa 1.000 bis 3.000 Euro.
Es ist außerdem möglich, den eigenen Körper der Wissenschaft zu spenden. In dem Fall übernehmen die Universitäten in der Regel die Kosten für die Einäscherung und Beisetzung nach der Verwendung des Körpers zu wissenschaftlichen Zwecken. Für Angehörige entstehen üblicherweise keine Kosten.
Sind Angehörige nicht in der Lage, die Beerdigungskosten zu tragen, gibt es mit der Sozialbestattung eine weitere Form. Diese kann beim zuständigen Sozialamt beantragt werden, sodass die Behörde die notwendigen Kosten für eine einfache, aber dennoch würdevolle Bestattung übernimmt.
Beerdigung – Hilfe für Angehörige
Bei einem Verlust eines geliebten Menschen gibt es verschiedene Arten von Unterstützung, die Angehörige in Anspruch nehmen können.
Psychologische Unterstützung
Um den Trauerprozess zu bewältigen, kann psychologische Unterstützung sinnvoll sein. Es gibt professionelle Trauerbegleiter und Therapeuten, die individuelle Gruppensitzungen anbieten, um Trauernden zu helfen, die Gefühle zu verarbeiten und einen Weg zu finden, mit dem Verlust umzugehen. Es gibt außerdem Selbsthilfegruppen und seelsorgerische Unterstützung (oftmals von religiösen Gemeinschaften).
Organisatorische Hilfe
Bei der Organisation und Durchführung der Beerdigung sind Bestattungsinstitute eine immense Hilfe. Welche Blumen zur Beerdigung? Wann ist die Beerdigung nach dem Tod? All das sind Fragen, die sich Angehörige stellen. Bestattungsinstitute kümmern sich um die notwendigen behördlichen Formalitäten (Beantragung der Sterbeurkunde und Meldung des Todesfalls beim Standesamt), aber auch um die Planung der Trauerfeier. Sie können zum Beispiel Sarg oder Urne auswählen, Traueranzeigen gestalten oder den Blumenschmuck sowie die Musik organisieren. Auch der Transport des Verstorbenen, die Bereitstellung von Trauerhallen und die Koordination mit Friedhöfen und Krematorien wird von Bestattungsinstituten übernommen.
Rechtliche Beratung
In der generell schon schwierigen Zeit nach dem Tod eines Angehörigen können rechtliche Fragen eine zusätzliche Belastung darstellen. Es gibt passend dazu aber Anwälte für Erbrecht, die zum Beispiel bei der Regelung des Nachlasses helfen oder Angehörige über Rechte und Pflichten informieren. Notare wiederum können bei der vorherigen Erstellung eines Testaments helfen. Viele Verbraucherzentralen bieten zudem spezielle Beratungen für Erben an und helfen dabei, sich bei rechtlichen Fragen zu orientieren.
Finanzielle Unterstützung
Rein finanziell kann eine Beerdigung eine erhebliche Belastung darstellen. Wenn eine Sterbegeldversicherung besteht, übernimmt diese einen Teil oder alle Kosten der Beerdigung. Auch das Sozialamt kann unter Umständen helfen, wenn Angehörige die Kosten nicht selbst tragen können. Es gibt zudem oftmals kirchliche Unterstützungen durch Kirchen und religiöse Gemeinschaften für bedürftige Familien.
Beerdigung in Deutschland – ein Fazit
Zu einer Beerdigung in Deutschland gehören die Trauerfeier, die eigentliche Bestattung und oft danach ein Zusammensein der Trauergemeinde. Die Kosten können durch die Bestattungsart erheblich beeinflusst werden. Durchschnittlich liegen sie bei 5.000 bis 10.000 Euro, wobei für Behördengänge und Grabpflege noch zusätzliche Kosten anfallen können.
Es gibt in Deutschland zudem strenge gesetzliche Vorgaben, wie den Friedhofszwang, der die Beisetzung auf zugelassenen Friedhöfen vorschreibt. Angehörige können in diesen schweren Zeiten auch Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen, die sowohl finanziell, psychologisch, rechtlich oder organisatorisch helfen.
FAQs zu Beerdigungen
Was beinhaltet eine Beerdigung?
Eine Beerdigung umfasst die Trauerfeier, die eigentliche Bestattung und oft ein anschließendes Beisammensein der Trauergemeinde. Dazu gehören auch organisatorische Aspekte wie die Auswahl eines Sargs oder der Urne, die Gestaltung der Trauerfeier oder die behördlichen Formalitäten.
Was muss ich bei einer Beerdigung tun?
Es geht bei dieser Frage natürlich auch um das persönliche Gefühl und den Verwandtschaftsgrad. Meistens wohnen Angehörige der Trauerfeier bei, bringen ihre Anteilnahme zum Ausdruck und ehren den Verstorbenen und die weiteren Angehörigen. Dazu gehören auch das Tragen angemessener Kleidung, das Unterlassen lauter Gespräche sowie das Einhalten der Rituale und Gepflogenheiten, die je nach Situation gegeben sind.
Was ist der Unterschied zwischen einer Bestattung und einer Beerdigung?
Eine Bestattung ist der Akt der Beisetzung des Verstorbenen, unabhängig davon, um welche Bestattungsart es sich handelt. Eine Beerdigung umfasst dagegen den gesamten Prozess, also auch die Trauerfeier, die Beisetzung und eventuelle Nachfeierlichkeiten.
Was gibt man zur Beerdigung an Geld?
Bei Beerdigungen sind Geldgeschenke eher unüblich. Stattdessen bringen viele Menschen Kränze oder Blumen mit. Wird Geld gesammelt, dann ist dies meist zur Unterstützung der Familie gedacht oder wird einer wohltätigen Organisation gespendet. In dem Fall wäre eine Spende von zehn bis 50 Euro angemessen, sofern es selbst auch gewünscht ist.
Was ist bei einer Beerdigung üblich?
Üblich ist das Tragen von schwarzer oder zumindest dunkler Kleidung, die Teilnahme an der Trauerfeier und Beisetzung. Viele Menschen bringen dabei Blumen oder Kränze mit, sprechen Angehörigen ihr Beileid aus und nehmen nach der Beisetzung an einem möglichen Beisammensein oder an einem Leichenschmaus teil.